Die aktuelle Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) kommt zu dem Schluss, dass es einen Nachholbedarf an Urlaubsreisen infolge der Corona-Pandemie gibt. Das große Interesse am Reisen führe aber nicht automatisch zu einer entsprechenden Nachfrage, warnte Martin Lohmann, der wissenschaftliche Berater der FUR, bei der Vorstellung der Reiseanalyse vor zu großem Optimismus.
Laut Reiseanalyse haben 61 Prozent der rund 2500 Befragten Lust auf eine Urlaubsreise in diesem Jahr, im Vorjahr waren es 51 Prozent. Auch die Rahmenfaktoren Zeit und Geld seien mit 72 Prozent beziehungsweise mit 70 Prozent so „günstig wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr“, sagte Lohmann. Unwägbarkeiten wegen der immer wieder geänderten Vorschriften und Corona-Maßnahmen würden aber bei vielen Reisewilligen dazu führen, dass sie mit Buchungen abwarten.
Lohmann von einem „Schritt in Richtung Normalisierung“, mit dem für das laufende Jahr zu rechnen sei. Die FUR geht für 2022 von einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Urlaubsreisen aus. Das wären rund zehn Millionen mehr als im vergangenen Jahr. Zum Vergleich, dies bedeutet elf Millionen Urlaubsreisen weniger als 2019. Dabei geht die FUR davon aus, dass sich ein großer Teil der Reisen erneut im Inland und den Nachbarländern abspielen wird, der Anteil von Flugreisen werde erneut geringer sein als vor der Pandemie, so Lohmann. Die Reiseziele rund um das Mittelmeer werden sich nach Einschätzung von Lohmann wieder erholen.